Vertikale Solarmodule lohnen sich in Norwegen im Februar mehr als horizontale im Juni

Mar 15, 2025

Bild: solaranywhere.com


Eine auf dem Dach des Ullevaal-Stadions in Oslo installierte vertikale Solaranlage liefert in den Wintermonaten nicht nur mehr Strom als herkömmliche Systeme, sondern erwies sich im Februar sogar als wirtschaftlich profitabler als eine vergleichbare horizontale Anlage im Juni. Der Grund: hohe Strompreise im Winter treffen auf eine optimierte Erzeugung durch vertikale Ausrichtung.

Kernaussagen zur vertikalen PV-Anlage in Oslo

  • Anlage: 248 kWp auf dem Ullevaal-Stadion mit 1.242 vertikalen Modulen
  • Stromertrag: rund 220.000 kWh pro Jahr
  • Wirtschaftlichkeit: Februar 4× profitabler als August
  • Hintergrund: Hohe Winterstrompreise steigern Einsparpotenzial
  • Designziel erreicht: Fokus auf Winter- und Frühjahrsproduktion erfolgreich

Wintersonne zahlt sich aus


Die Analyse des norwegischen Start-ups Over Easy Solar zeigt, dass vertikale PV-Anlagen in nördlichen Breiten wie Norwegen ein besonders hohes Einsparpotenzial im Winter bieten. Da die Strompreise in Norwegen saisonal stark schwanken – mit Höchstwerten im ersten Quartal – erzeugen vertikale, süd-nord ausgerichtete Module im richtigen Moment den wertvollsten Strom.


Trygve Mongstad, CEO von Over Easy Solar, betont: „Viele denken, es gibt im Winter keinen Solarertrag in Norwegen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall – wenn das Design stimmt.“ Die Analyse des Stadions zeigt, dass die Einnahmen im Februar viermal so hoch waren wie im August – trotz deutlich geringerer Sonneneinstrahlung.

Ganzjähriger Nutzen und Eigenverbrauch steigen


Neben der höheren Wirtschaftlichkeit in der kalten Jahreszeit erfüllt die vertikale Installation ein weiteres Ziel: eine gleichmäßigere Stromproduktion über das gesamte Jahr hinweg. Laut einem Bericht im norwegischen Fachmagazin Europower kann das Stadion dadurch mehr Strom direkt selbst nutzen und spart Netzentgelte sowie Stromabgaben.

Eine frühere Fallstudie von Over Easy Solar hatte bereits ergeben, dass vertikale PV-Anlagen auf verschneiten Dächern im Winter bis zu 30 % höhere Erträge erzielen als konventionell geneigte Systeme. Für kalte Regionen mit stark saisonalem Strompreisprofil könnte diese Technologie also künftig die bessere Wahl sein – nicht trotz, sondern gerade wegen des Winters.

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