Ungarn installiert 1,4 GW Photovoltaik in 2024

Apr 4, 2025

Laut Daten des Ungarischen Photovoltaik-Industrieverbands (MANAP) ging im Jahr 2024 insgesamt 1,41 GW Solarleistung in Ungarn ans Netz. Damit liegt der Zubau leicht unter dem Rekordjahr 2023 (1,6 GW), erhöht die kumulierte Gesamtleistung des Landes jedoch auf über 7 GW.

Marktsegmentanalyse: Freiflächenanlagen dominieren, aber regulatorische Hürden bremsen Wachstum

  • Freiflächen-Solar (Utility-Scale): 729 MW (ca. 52 % des Zubaus)
  • Gewerbe- und Industrieanlagen (C&I): 322 MW (23 %)
  • Kleinanlagen (<50 kW, v. a. Wohngebäude): 362 MW (25 %)

Ádám Szolnoki, Präsident von MANAP, betont, dass der Rückgang bei Wohnhausanlagen (-50 % gegenüber 2023) auf die Abschaffung der Netzeinspeisevergütung (Ende 2023) zurückzuführen ist. Der C&I-Sektor hingegen profitierte von vereinfachten Genehmigungsverfahren und stabil hohen Strompreisen.

Prognose: Freiflächenprojekte drohen einzubrechen – politischer Handlungsbedarf

Obwohl Freiflächenanlagen 2024 noch den Markt führten, warnt Szolnoki vor einem deutlichen Rückgang:

  • Keine neuen Netzanschlusszertifikate für Großprojekte in den letzten zwei Jahren
  • Erwarteter Zubau 2025: 1,2–1,3 GW
  • Prognose 2026: Nur noch 900 MW–1 GW

Politische Entwicklungen und Fördermaßnahmen

  • Neufassung des Wohnhaus-Förderprogramms (Juli 2024) – Ziel: 300.000 Anlagen
  • Vereinfachte Genehmigungen für Mietshaus-Solaranlagen (2025 beschlossen)
  • Preisobergrenze für Haushaltsstrom wird kritisiert – „ignoriert Marktrealitäten“ (MANAP)

Ungarns PV-Markt bleibt dynamisch, benötigt jedoch dringend regulatorische Anpassungen – insbesondere bei Netzanschlüssen für Großprojekte und einer realistischen Strompreisgestaltung.

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